Jeder von uns braucht seinen ganz persönlichen Raum oder seine persönliche Nische, um gut abzuschalten und sich zu erholen. Wenn du noch keinen Lieblingsplatz in deiner Wohnung oder in deinem Haus hast, dann wird es Zeit ihn einzurichten. Ich gebe dir hier ein paar Anregungen für deinen Lieblingsplatz.
Geborgenheit und Behaglichkeit
In einer Zeit der Reizüberflutung ist es wichtig, eine behagliche Wohnung zu haben. Auch bei der Gestaltung deines Lieblingsplatzes spielt Geborgenheit eine zentrale Rolle. Behaglichkeit stellt sich ein, wenn wir angenehmes um uns herum wahrnehmen. Und daraus ergibt sich dann ein Gefühl von Geborgenheit. Daher solltest du dich an deinem Ort der Erholung mit angenehmen Dingen umgeben und negative Eindrücke vermeiden. Achte also darauf, dass du behaglichkeitsfördernde Faktoren mit einplanst.
Wärme für deinen Lieblingsplatz
Es ist wichtig, an deinem Lieblingsplatz ausreichend Tageslicht zu haben, sonst fühlst du dich schnell beengt. Und ist es nicht sowieso schön, ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen? Natürlich hilft dir Strahlungswärme wie Fußbodenheizung, Kachelofen, Kamin, etc. auch dabei, dich wohlzufühlen. Ein offenes Feuer in der Nähe deines Lieblingsplatzes bietet eine gute Möglichkeit, zu Ruhe zu kommen. Aber nicht jeder von uns hat einen Kamin, der auf uns wartet. Wenn du also nicht auf ein „Kamin-feeling“ verzichten möchtest, gibt es mittlerweile gute Kaminattrappen, die auch Wärme abgeben.
Licht für deinen Lieblingsort
Das richtige Licht ist ganz wesentlich für dein Wohlbefinden, weil dein Körper sehr direkt darauf reagiert, ohne dass du es merkst. Warmes Licht ist entspannend, kaltes Licht ist aktivierend. Erholsames Licht ist also warmweißes Licht (2700 – 3300 Kelvin) oder für die besondere Stimmung auch Licht unter 2700 Kelvin. Es gibt auch Leuchtmittel, bei denen man die Lichtfarbe individuell verändern kann, damit kannst du das Licht deiner jeweiligen Aktivität (wie Lesen, Arbeiten, Entspannen) an deinem Lieblingsort anpassen.
Umschließung
Wie schon erwähnt ist Behaglichkeit die Voraussetzung für deinen Erholungsort. Vermeide spitze Winkel und versuche durch z.B. Wände, Möbelstücke oder auch Pflanzen eine „Umschließung“ herzustellen. Dein Lieblingssessel in der Mitte des Raumes bietet weniger Gemütlichkeit als in einer Ecke stehend. Dies liegt daran, dass dies unbewusst eine Höhle symbolisiert. Du fühlst dich so beschützt und kannst damit die unbewussten Alarmreaktionen abschalten und dich besser entspannen. Räume mit großen Fensterflächen wie bodentiefe Fenster sind sehr modern und bieten ggf. einen tollen Ausblick nach draußen. Aber eben auch nach drinnen! Dadurch fehlt das Sicherheitsgefühl. Wir brauchen aber ein Gefühl von Sicherheit, wenn wir uns wohlfühlen wollen. In Räumen, wo Behaglichkeit wichtig ist, kann es hilfreich sein, auf bodentiefe Fenster zu verzichten. Oder wenn diese vorhanden sind, helfen z.B. Plissees, die viel Variation bieten. So kannst du sie vom Boden bis zur Mitte des Fensters hochziehen und bist durch fremde Blicke geschützt. Und du kannst trotzdem noch genügend Ausblick oder Licht reinlassen.
Ausblick auf die Natur
Von vielen Menschen wird der Blick in die Natur als wohltuend und stresslindernd empfunden. Plane deinen Lieblingsplatz – wenn möglich – so, dass du nach draußen blickst. Das entspannt und erweitert den Blick, d.h du nimmst mehr Raum wahr als nur deine Vier Wände.
Weiche Oberflächen
Wir nehmen unsere Umwelt meist mit unserem dominantesten Sinn wahr – den Augen. Ständig strömen ungebremst Bilder auf uns ein – Fernsehen, Internet, überall. Damit es uns aber in Raumen gut geht, ist auch der taktile Sinn wichtig. Die Dinge um uns herum sollten sich also gut anfassen lassen und für uns gut anfühlen.
Bedenke das beim Kauf von Materialien für deinen Lieblingsplatz und lass nicht deine Augen allein entscheiden. Die Qualität einer Materialoberfläche ist ein ganz wichtiger Faktor für dein Wohlbefinden und die Behaglichkeit. Häufig bevorzugen wir dabei weiche Oberflächen. Das liegt daran, dass diese uns Sicherheit geben, sich nicht zu verletzen bei Stürzen oder Berührungen. Möchtest du lieber auf einem Holzboden hinfallen oder einem Steinboden?
Natürliche Geräusche
Vielleicht achtest du sowieso schon darauf, dass der Lärm von außen dich nicht an deinem Lieblingsort erreicht. Lärm kann Stress erzeugen. Natürliche Geräusche können aber auch Wohlbefinden erzeugen. Das ist für viele Menschen vor allem das Geräusch von Wasser. Daher sind Zimmerbrunnen so beliebt. Vielleicht sind es für dich aber auch ganz andere Naturgeräusche?
Farben für dein Lieblingsplatz
Bestimmte Farben haben unterschiedliche Wirkungen. Du solltest dich bei der Gestaltung deines Lieblingsortes aber nicht gegen deinen eigenen Farbgeschmack entscheiden. Allgemein kann man sagen, dass warme Farben aktivieren und kühle Farben beruhigen.
Da die Natur aus Farben besteht und Weiß nur in Ausnahmesituation vermehrt vorkommt, stellt zu viel Weiß einen Stressfaktor für unser Nervensystem dar. Dein Wohlbefinden steigt also, wenn du Farben verwendest. Um die richtige Farbe zu wählen, kommt es immer auf die Bedürfnisse und die Tätigkeiten an deinem Lieblingsplatz an. Hier ein paar Grundinformationen, damit du eine Idee bekommst, wo die Farbe „hingeht“.
Kühle Farben wie Blau in verschiedenen Varianten, jedoch nicht zu kräftig, und die Farbe Grün verstärken Ruhe und Entspannung. Warme Farben wie Orange, Gelb, Braun oder ein warmes Grün sorgen für entspannte Aktivierung. Für mehr Behaglichkeit kannst du also gut warme Farben verwenden.
Wenn es um Aktivität an deinem Lieblingsplatz geht, vertragen die Wände gut zarte Tönungen von Gelb, Grün, Gelbgrün und Orange. Die Farbe Rot führt zur Steigerung von Blutdruck und Puls und sollte, wenn überhaupt, an deinem Erholungsort nur als Akzentfarbe benutzt werden.
So dann ran an die Gestaltung deines persönlichen Erholungsortes. Manchmal reichen ja schon ein paar Kniffe, die dann einen größeren Erholungsfaktor in deinen Lieblingsort zaubern.
Viel Spaß beim Umsetzen meiner Tipps!